Piraten nutzen vielfältige Onlinewerkzeuge, um miteinander zu kommunizieren und zu arbeiten. Die Vielfalt und teilweise auch Komplexität erscheint von außen betrachtet oft erdrückend. Daher ist es wichtig zu wissen, dass nur sehr wenige Piraten wirklich alle Werkzeuge nutzen. Vielmehr sucht sich jeder die für ihn passenden heraus. Wichtige Informationen werden plattformübergreifend kommuniziert, man muss daher keine Sorge haben, etwas zu verpassen wenn man nur wenige Kommunikationswege nutzt.
Was sich hinter Wikis, Mailinglisten, Newsletter, Piratenpads, Twitter, IRC, Foren und Sozialen Netzwerken verbirgt und wie diese genutzt werden, wird hier nun beschrieben.
Wiki: Das „Gedächtnis“ der Piratenpartei
Zur Sammlung von Informationen nutzen die Piraten ein Wiki. Wikis sind Webseiten, die von jedem angemeldeten Nutzer bearbeitet werden können. Ein sehr prominentes Beispiel ist Wikipedia.
Die Piratenpartei hat ein sehr großes Wiki, das zu den Webseiten mit den höchsten Zugriffszahlen aller deutschen Webseiten gehört. Da jeder das Wiki der Piratenpartei mit Informationen anreichern kann, ist es – nicht nur für Neulinge – oft schwer, sich darin zu orientieren. Die Piraten arbeiten fieberhaft daran, die Strukturen innerhalb des Wiki zu verbessern, was angesichts der ungeheuren Datenmengen aber einer Herkulesaufgabe gleicht. Typische Inhalte sind Protokolle, Veranstaltungsplanungen, die Satzung und das Programm der Piratenpartei. Die Startseite des Wiki ist über wiki.piratenpartei.de zu erreichen, die Wikiseiten der Wetterauer Piraten erreicht man über wiki.piratenpartei.de/Kreisverband_Wetterau.
Um Neulingen den Einstieg zu erleichtern gibt es eine Videoanleitung, die die wichtigsten Funktionen erklärt.
Mailinglisten: Eine Mail, viele Empfänger
Eine Mailingliste ist ein e-Mail-Verteilungssystem, das dorthin gesendete Nachrichten an ein Vielzahl von Interessierten weiter leitet. Man meldet sich einfach mit seiner e-Mail-Adresse über ein Web-Formular bei einer Mailingliste an und nach beantworten einer Verifizierungsmail bekommt man alle e-Mail dieser Liste zugestellt. Eigene Beiträge werden über den Verteiler an alle Abonenten versendet. Über das gleiche Formular läßt sich so ein Mailinglisten-Abo auch wieder abbestellen.
Die Mailinglisten der Piraten lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Auf der einen Seite gibt es Mailinglisten, deren Nutzer aus einem regionalen Kontext kommen. So gibt es eine Mailingliste für ganz Deutschland, eine Mailingliste für Hessen, und natürlich auch eine Mailingliste für den Wetteraukreis. Auf der anderen Seite gibt es themenorientierte Mailinglisten, zum Beispiel zu den Themen freie Musik, Bildung, Bauen, Recht und vielen mehr.
Nutzt man die größte Mailingliste der Piraten, sie trägt die Bezeichnung „Aktive“, erhält man pro Tag mehrere hundert E-Mails. Man sollte sie daher nur nutzen, wenn man sich mit der Verwaltung großer E-Mailmengen auskennt.
Zu den mittelgroßen Mailinglisten zählt die Liste der Piratenpartei Hessen, genannt „PPH“. Über diese Liste werden pro Tag ca. 100 E-Mails versendet. Die Mailingliste der „Wetterauer“ Piraten hat mit ca. 10-20 E-Mails pro Tag ein sehr geringes Mailaufkommen, und ist daher für Neulinge sehr gut geeignet. Über diese Liste erhält man zum Beispiel Informationen zu kommenden Veranstaltungen, man kann sie aber gut nutzen um mit den lokalen Piraten in Kontakt zu treten.
Eine Übersicht über alle Mailinglisten findet man hier, die hessischen Mailinglisten gibt es hier.
Anmerkung: Die Anmeldeseiten für die Mailinglisten bestehen, programmbegingt, aus einem Kauderwelsch aus Deutsch und Englisch. Wir bitten dies zu entschuldigen, aber das läßt sich so leicht nicht ändern…
Zum Anmelden einfach Ihre e-Mail-Adresse in das Feld hinter „Your email address:“ eintragen, den Rest leer lassen und auf das Feld „Abonnieren“ klicken. Sie bekommen dann an diese e-Mail-Adresse eine Bestätigungsmail, die sie beantworten müssen, um für die Mailingliste freigeschaltet zu werden.
Newsletter: Zu Ihrer Information…
Newsletters sind im Prinzip auch nur e-Mails die an alle Abonenten versendet werden. Sie dienen mehr der „offiziellen“ Information und werden verwendet um einen sicheren und schnellen Informationskanal zu allen Parteimitgliedern haben. Im Gegensatz zur Maillingliste und den sonstigen Werkzeugen ist ein Newsletter eher eine Einbahnkommunikation.
Piratenpad: Ein Text – viele Texter
Das Piratenpad, auch kurz nur Pad genannt, ist ein Online-Texteditor. Im Gegensatz zum Wiki und zu Mailinglisten hat es den großen Vorteil, dass Texte zeitgleich von mehreren Personen bearbeitet werden können. Piratenpads werden häufig genutzt um den Inhalt von Flyern gemeinsam zu schreiben, Protokolle zu führen, Inhalte für Webseiten zu erarbeiten oder Pressemitteilungen zu verfassen. In das Piratenpad ist eine Chatfunktion integriert, in welchem der zu bearbeitende Text geplant und diskutiert werden kann.
Um ein Piratenpad zu nutzen ist nur ein Internetzugang und ein Internet-Browser nötig. Piratenpads können mit einem Passwort versehen werden. Diese Funktion wird sehr selten genutzt, da sie nicht dem Gedanken der Transparenz entspricht. Piratenpads werden nicht genutzt, um Inhalte langfristig zu speichern, sondern um Inhalte kurzfristig zu erarbeiten.
Meinungsbilder: Die Basis bestimmt den Kurs
Die Piraten wollen Entscheidungen möglichst auf Basis der Meinungen aller Mitglieder fällen. Sie verwenden dazu unterschiedliche Online-Umfragetools. Auf dem Bundesparteitag 2010 wurde die Einführung der Software Liquid Feedback mit einer Zustimmung von 80% der Stimmberechtigten beschlossen. Sie ermöglicht es jedem Piraten seine Ideen zum Programm, zur Satzung und vielen anderen Dingen vorzustellen. In einem mehrstufigen Abstimmungsverfahren können alle Piraten für oder gegen jede Idee stimmen. Erlangt eine Idee am Ende des Abstimmungsverfahrens die Mehrheit aller Stimmen, wird sie zu einer Handlungsempfehlung an den Vorstand, der im Sinne des Antrags handeln muss.
Für einfache Umfragen, zum Beispiel um einen Termin für ein Treffen zu finden, wird häufig Doodle verwendet.
Twitter: Der Kurznachrichtenexpress
Twitter ist ein Microblogging System, welches es ermöglicht Nachrichten von maximal 140 Zeichen Länge im Internet zu veröffentlichen. Die Nutzer von Twitter vernetzen sich untereinander, in dem sie die Nachrichten anderer Nutzer abonieren. Im Prinzip entspricht dies dem Mechanismus der Mailinglisten: Eine Nachricht wird an viele Empfänger versand.
Die Beschränkung auf 140 Zeichen führt im Idealfall zu kurzen, klaren Aussagen. Diese Nachrichten enthalten häufig Links zu Internetseiten mit weiterführenden Nachrichten. Viele Piraten nutzen Twitter hauptsächlich aufgrund dieser Möglichkeit. So machen sie auf die vielen Internetseiten, Blogs und Wikiseiten mit aktuellen Inhalten aufmerksam. Die Twitternachrichten der Piratenpartei Deutschland findet man unter twitter.com/Piratenpartei, die der Piraten aus Wetterau unter twitter.com/PiratenWetterau.
IRC: Chatten im Paralleluniversum
IRC ist ein textbasiertes Direkt-Kommunikationsystem. Die Funktionsweise und mehr findet man unter wiki.piratenpartei.de/IRC. IRC wird im Regelfall nicht aufgezeichnet, und daher sind die Inhalte sehr flüchtig. Es eignet sich daher sehr gut für informelle Kommunikation. IRC wird oft flankierend zu anderen Kommunikationsformen genutzt. So ist es möglich Themen im Chat zu besprechen, um diese anschließend in eine gleichzeitig laufende Telefonkonferenz einfließen zu lassen. Auch auf Parteitagen und anderen Veranstaltungen wird IRC häufig genutzt. Personen, die nicht anwesend sind, können so in Echtzeit informiert werden und zum Beispiel Fragen stellen, die dann in die Veranstaltung hineingetragen werden. Wer möchte kann den Webchat der Piraten-Hessen direkt ausprobieren! Details, wie man sich mit Piraten im Internet Relay Chat (kurz: IRC) unterhalten kann, findest du auf wiki.piratenpartei.de/IRC Unter wiki.piratenpartei.de/IRC/Channels findest du die Kanäle für Hessen (#piraten-hessen).
Forum: Eine Alternative zu Mailinglisten
Foren spielen für die Kommunikation innerhalb der Piratenpartei eine untergeordnete Rolle. Für die Außenwahrnehmung sind sie jedoch wichtig, da viele Internetnutzer noch nicht mit den anderen von den Piraten genutzten Kommunikationswegen vertraut sind. Chronologisch sortiert finden hier Diskussionen zu den unterschiedlichsten Themen statt. Das Forum der Piratenpartei findet man unter news.piratenpartei.de/.
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